Massenwirkungsgesetz

Massenwirkungsgesetz
Mạs|sen|wir|kungs|ge|setz 〈n. 11; unz.; Chem.〉 grundlegendes chem. Gesetz, nach dem das Produkt der Konzentrationen der Reaktionsausgangsprodukte zu dem der Konzentrationen der Reaktionsendprodukte in einem für die betreffende Reaktion konstanten Verhältnis steht

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Mạs|sen|wir|kungs|ge|setz; Abk.: MWG; veraltetes Syn.: Guldberg-Waage-Gesetz: Für ein im chemischen Gleichgewicht befindliches homogenes Reaktionssystem, in dem die Hinreaktion A + B →C + D u. die entspr. Rückreaktion mit den Geschwindigkeitskonstanten kH = kR ablaufen, ist der Quotient aus dem Produkt der Stoffmengenkonzentrationen der Produkte u. dem der Ausgangsstoffe eine Konstante: · [D]/[A] · = kH/kR = K ([b]Massenwirkungskonstante, Gleichgewichtskonstante).

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Massenwirkungsgesetz,
 
Abkürzung MWG, von C. M. Guldberg und P. Waage experimentell ermitteltes und 1864 erstmals veröffentlichtes Gesetz über den Verlauf chemischer Reaktionen: Im chemischen Gleichgewicht ist der Quotient aus dem Produkt der Konzentrationen der Ausgangsstoffe und dem Produkt der Konzentrationen der entstehenden Reaktionsprodukte in einem homogenen System bei einer bestimmten Temperatur konstant. Für eine Umsetzung zwischen den Stoffen A, B, C,. .., die unter Bildung der Stoffe M, N, O,. .. umkehrbar nach folgender Gleichung reagieren (a, b, c,. .. und m, n, o,. .. sind die jeweiligen Stoffmengen [Molzahlen])
 
gilt für den Fall des Gleichgewichts
 
Dabei bedeuten die in eckige Klammern gesetzten Symbole die molaren Konzentrationen der Stoffe (Mol pro Liter), wenn es sich um Reaktionen handelt, die in Lösung ablaufen; bei Reaktionen in der Gasphase wählt man statt der Konzentrationen die Drücke (p) der Reaktionsteilnehmer. Die Reaktionskonstante Kc beziehungsweise Kp (Gleichgewichtskonstante, früher Massenwirkungskonstante genannt) ist bei konstanten Konzentrationen beziehungsweise Partialdrücken der Ausgangsstoffe abhängig von der Temperatur, wobei nach dem Prinzip des kleinsten Zwanges (Le-Chatelier-Braun-Prinzip) eine Temperaturerhöhung einen endothermen (Energie verbrauchenden) Reaktionsverlauf begünstigt. Während man bei Reaktionen zwischen festen oder flüssigen Stoffen den Druck praktisch vernachlässigen kann, beeinflusst der Druck Reaktionen zwischen Gasen oder Reaktionen, bei denen gasförmige Stoffe entstehen, in starkem Maße; v. a. Reaktionen, die unter Volumenverminderung ablaufen, werden durch eine Druckerhöhung begünstigt. - Das Massenwirkungsgesetz spielt eine bedeutende Rolle bei der theoretischen Berechnung von Reaktionsgleichgewichten und von Löslichkeitsprodukten sowie bei der Bestimmung von pH-Werten.

Universal-Lexikon. 2012.

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